Wie stelle ich mein e-Mountainbike ergonomisch ein?

Eine der goldenen Regeln vor einer Spritztour mit dem e-Mountainbike lautet: Stimme dein Bike ergonomisch auf dich und deine Bedürfnisse ab. Falsche Einstellungen an den e-Bike Komponenten könnten vor allem auf langen und anspruchsvollen Strecken zu akuten Schmerzen führen. Manchmal bringen diese sogar langfristige Folgen mit sich und wer fährt schon gerne mit schmerzendem Nacken und tauben Fingern die nächste Abfahrt herunter?

Aber keine Sorge, dein Bike verfügt über viele Möglichkeiten, um es perfekt auf dich und deine Vorlieben abzustimmen. Das Stichwort “Ergonomie” umfasst allerdings mehr Faktoren, als das bloße Umstellen des Sattels um ein paar Zentimeter. Doch worauf gilt es zu achten, um den größtmöglichen Spaß am Biken zu haben?

e-Bike Berater misst Ergonomie aus

Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet Ergonomie auf dem e-Mountainbike?

Diese zwei „E‘s“ können eine harmonische Kombi sein: e-Mountainbikes und Ergonomie. Doch was bedeutet Ergonomie eigentlich in Bezug auf Pedelecs? Sie bezeichnet die optimale, wechselseitige Anpassung zwischen dem Menschen und seinem e-Bike. Es geht also um das bestmögliche Zusammenspiel von Fahrer und Fahrrad

Beim e-Mountainbike geht es für viele in erster Linie um Fahrspaß und sportliche Betätigung, denn trotz vieler Mythen ist auch beim e-MTB Muskelkraft und eigenständige Power gefragt. Durch das durchgängige Treten in die Pedale wird der gesamte Körper beansprucht. Dies kann zu Spannungskräften führen, die sich stetig auf gezielte Körperregionen und die Körperhaltung auswirken können. Arme und Handgelenke, der Rücken, die Wirbelsäule sowie die Knie zählen zu den meist beanspruchten Körperregionen beim Biken. Hier kommt das Zauberwort Ergonomie ins Spiel. Dein e-Mountainbike verbindet sich über folgende drei Kontaktpunkte mit deinem Körper:

Eine Kunde fährt ein e-Mountainbike zur Probe

Wer sein e-MTB über diese Kontaktpunkte auf seine individuelle Körperform abstimmt, gewährleistest ein gesundes und schmerzfreies Fahrverhalten. Verstellst du lediglich einen der drei Kontaktpunkte, sollten die anderen beiden schnell nachziehen. Die Veränderung einer Komponente hat schließlich Einfluss auf die Gesamtkonstellation deines Bikes. e-Mountainbike Experten helfen dir mit passenden Messinstrumenten und geeigneten Werkzeugen bei der korrekten Einstellung. Kaufst du dein e-MTB bei einem lokalen Händler, kannst du dein Wunschmodell vor Ort auch direkt Probe fahren, um verschiedene Einstellungen und Sitzpositionen auszutesten.

Ergonomie des e-Mountainbike Sattels

In Zukunft solltest du so richtig aufsatteln, denn einer der drei wichtigsten ergonomischen Kontaktpunkte findet sich im Sattel wieder. Extra Sättel für Mountainbikes mit Elektromotor sind überflüssig, glaubst du? Das ist so nicht richtig, denn sie richten sich speziell danach aus, dass e-MTB Fahrer meist länger und dynamischer auf ihrem Bike sitzen und ausgiebigere Touren unternehmen.

Auf dem Fahrradsattel lastet nicht nur der größte Teil deines Körpergewichts beim Biken. Seine Höhe beeinflusst auch den Abstand zwischen deinem Becken und den Pedalen sowie den Kniewinkel. Den vertikalen Abstand zwischen der Oberkante des Steuerrohrs und den Pedalen (Mitte des Tretlagers) bezeichnet man als „Stack“. Der Sattel sollte so eingestellt sein, dass die Ferse problemlos auf dem Pedal aufkommt und das Knie dabei nur minimal gebeugt ist. Auf diese Weise findet eine optimale Kraftübertragung statt. Ergonomisch geformte Sättel, beispielsweise von SQlab, schonen den Rücken und passen perfekt zu deiner Anatomie.

Ein e-MTB Sportsattel trumpft meist mit einer breiteren und tiefer liegenden Sattelnase auf, um Gewichtsverlagerungen, beispielsweise im Up- oder Downhill, besser abfangen zu können. Das hochgezogene Heck, welches auch auf allen Produktbildern unten gut erkennbar ist, sorgt für mehr Halt und eine effizientere Kraftübertragung. Eine Aussparung in der Mitte des Sattels reduziert den Druck auf besonders empfindliche Körperregionen.

Ergonomische Sättel von SQlab

Sattel 1: Der 6OX Trial Sattel entstand in Kooperation mit SQlab und Bikeprofi Fabio Wibmer. Die Sattelnase ist verhältnismäßig kurz und abgerundet, was dir mehr Freiraum beschert. Der Zusatz an Polstermaterial passt perfekt zu jedem Trial-Bike und bietet dir ein Plus an Dämpfung. Lies hier mehr zur SQlab Kooperation mit Fabio Wibmer. 

Sattel 2: Der 611 Ergowave Sattel von SQlab bietet ebenfalls eine tiefe Sattelnase sowie ein sportliches Heck. Empfindliche Stellen deines Körpers werden somit geschützt und eine effiziente Kraftübertragung ist sichergestellt. Äußerlich erkennbar ist vor allem die tiefe Einkerbung in der Mitte des Sattels. Diese reduziert ebenfalls den Druck auf empfindliche Körperteile. Vor allem Allmountain- und Endurofahrer finden hier einen passenden Begleiter. Geht es ruppiger zur Sache, ist die Polsterung zur Stelle, schließlich bietet sie eine optimale Dämpfung.

Sattel 3: Auch beim 610 Ergolux Sattel von SQlab finden wir die altbekannte Form des hochgezogenen Hecks wieder. Eine komfortable Sitzposition beim Biken steht hier an oberster Stelle. Sportliche Performance und komfortables Fahren stehen sich nicht im Wege. 

Die Ergonomie deines e-Mountainbikes, der Sattel im Detail, spielt eine wichtige Rolle, wenn es ums Thema Fahrtechnik geht. Die Passgenauigkeit deines Bikes und seiner Komponenten kann darüber entscheiden, ob das Biken Freude bereitet und du richtig mit deinem e-MTB umgehen kannst. Tipps und Tricks zur Fahrtechnik erhältst du hier. 

Ergonomie an e-Mountainbike Pedalen

Meist unscheinbar am unteren Ende des Bikes gelegen, dennoch mit einer wichtigen Funktion versehen: Die Pedale. Besonders deine Füße sind schnell anfällig für Schmerzen an der Fußsohle. Viele herkömmlichen Pedale erzwingen eine einseitige Belastung deines Fußes. Ergonomische Pedale hingegen unterstützen eine schonende Haltung und kennen die Anatomie deiner Füße genau.

Entgegen einiger Irrtümer erzeugst du die größte Effektivität beim Pedalieren mit dem Fußballen und kannst dadurch mit einem geringeren Kraftaufwand eine effektivere Fahrweise hervorrufen. Aus gesundheitlicher Perspektive schonst du dabei gleichzeitig die Achillessehne. Cleats sollten so befestigt werden, dass die Pedalachse zwischen Groß- und Kleinzehenballen, also genau mittig, liegt. Ein größerer Auflagebereich der Pedale kann dafür sorgen, dass die Kraft deines Fußes sich beim Fahren gleichmäßig verteilt.

Pedal am e-Mountainbike
Pedal am e-MTB

Ergonomische Pedale von SQlab

Dank einer verlängerten Achse unterstützt das SQlab 502 Klickpedal eine physiologisch natürlichere Fußstellung. Auf diese Weise wird eine einseitige Belastung sowie Schmerzen am Wadenbein verhindert.

Hast du eine kleinere Schuhgröße und einen geringen Sitzknochenabstand, fährst du besser mit der Version mit kürzerer Achse. Der sogenannte Q-Faktor kann damit reduziert werden.

Ergonomie an e-MTB Griffen

Beim Bremsen oder dem Überwinden von Hindernissen ist dein Lenker dauerhaft Kräften ausgesetzt. Da es im Gelände nicht nur besonnen zugeht, müssen gute Lenker und Griffe diesen standhalten, ohne nachzugeben. Griffe für MTBs zeichnen sich durch besonders hohe Griffsicherheit aus. Unterschiedliche Texturzonen, die du auf den unteren beiden Bildern gut erkennen kannst, bringen Halt, Komfort und Grip in einem Produkt zusammen. Das hochgezogene Griffende hält deine Hände in Form und lässt kein ungewolltes Wackeln zu. Griffe mit komfortabler Auflagefläche bieten eine bessere Druckverteilung bei sportlichen Sitzpositionen und stützen das Handgelenk. Spezielle Gummimischungen wirken dann noch wie Stoßdämpfer auf ruppigen Streckenabschnitten.

GIANT Tactal Lock-on Griff
Ergon GA2 black Griff
Lenkergriffe am Vall E+ von Liv

Der Lenker selbst kann unterschiedliche Formen und Längen annehmen. Als Beispiel sind hier sogenannte “Flat Bars” und “Riser Bars” zu erwähnen. Flat Bars halten eine sportlich präzise Sitzposition bereit und verlagern euer Gewicht auf das Vorderrad, da eure Hände in tieferer Position liegen. Im Gegensatz dazu erhöht ein Riser Lenker die Lenkerhöhe und bringt dich in eine aufrechtere Position.

Den horizontal gemessenen Abstand vom Tretlager zum Lenker bezeichnet man als „Reach“. Der Reach und der Stack haben den größten Einfluss auf die Fahrweise und Sitzposition des Fahrers. Daher müssen diese stets aneinander angepasst und richtig eingestellt werden. Du möchtest noch mehr Infos bezüglich der Rahmengeometrie an e-Mountainbikes erfahren? Hier haben wir alles Wichtige gesammelt.

 

Deine Vorteile einer professionellen Ergonomieberatung auf einen Blick