Fahrbericht: R Raymon Fullray E-Nine am Nürburgring

Ein wendiger Allrounder im Test

7 erstklassige Bikes – 7 neugierige Fahrer mit dem Ziel, ihr jeweiliges e-MTB auf den Prüfstand zu stellen. Das Team der e-motion e-Bike Welt Herdecke lässt sich nicht lumpen, wenn es um das Ausprobieren der eigenen e-Mountainbikes geht und liebt es, sich von den Bikes auch mal überraschen zu lassen.

Inhaltsverzeichnis

Voraussichtliche Lesedauer: 7 Minuten

Team Herdecke auf e-MTB Tour

Das Team der e-motion e-Bike Welt Herdecke wächst kontinuierlich, weshalb Shopinhaber und e-MTB Exprte André Walter besonders viel Wert darauf legt, dass jeder einzelne über die Features der angebotenen Bikes Bescheid weiß und sie in der Praxis kennengelernt hat. So sind die Jungs vor einiger Zeit, mit einem ganz bestimmten Ziel vor Augen, zum Nürburgring aufgebrochen: Die Bikes ausgiebig zu testen und von ihnen zu lernen. Was dabei besonders wichtig war? Offen für Neues zu sein und zuvor festgefahrene Meinungen auch einfach mal über Bord zu werfen.

Lange Rede kurzer Sinn: Folgende Räder wurden zusammengekarrt, damit die schön tourige Runde am Nürburgring gleich starten konnte:

  • M1 Sporttechnik EVO R  mit TQ HPR Motor, 1000 Wh, 120 Nm und 160 mm Federweg
  • Husqvarna HC7, Shimano Steps 8000 Motor, 503 Wh, 70 Nm und 180 mm Federweg
  • Husqvarna MC6, Shimano Steps 8000 Motor, 630 Wh, 70 Nm und 150 mm Federweg
  • Cannondale Habit Neo, Bosch CX Gen4 Motor, 625 Wh, 75 Nm und 140 mm Federweg
  • Cannondale Moterra Neo,  Bosch CX Gen4 Motor, 625 Wh, 75 Nm und 160 mm Federweg
  • Riese & Müller Delite Mountain, Bosch CX Gen4 Motor, 500 Wh und 150 mm Federweg
  • R Raymon Fullray e-Nine, Yamaha PW ST Motor, 500 Wh, 70 Nm und 140 mm Federweg

André selbst hat sich dem Fullray e-Nine von R Raymon gewidmet. Was er von der Tour und über das Bike zu berichten hat, lest ihr in seinem Fahrbericht:

“Jeder lobt, was Nürburgring erprobt.”

Das R Raymon Fullray E Seven 7.0 vor einer bemalten Wand

Da wir über das Habit und Moterra bereits ausführlich berichtet haben und das bereits getestete M1 Sporttechnik EVO in eine gesonderte Kategorie fällt, wollten wir uns vor allem einem Bike unserer Premium-Riege widmen: Dem Raymon Fullyray E-Nine!

Die Wahl fiel bewusst auf dieses e-MTB, denn wir wollten ein Bike ausprobieren, welches in der Preiskategorie von ca. 4.000 € zu verordnen ist – um genau zu sein 3.799 €. Gesammeltes Wissen und Schubladendenken zu hinterfragen und stattdessen einfach mal auszuprobieren, das ist unsere Devise.

Optisch macht das Bike aus dem Modelljahr 2020 bereits einiges her, denn durch die gelben Elemente wird das eigentlich schlichte Design wieder zum Hingucker und lenken den Blick auf die verbaute Ausstattung. Der im Unterrohr integrierte Akku sorgt für einen aufgeräumten Look und tritt daher komplett in den Hintergrund.

e-Mountainbikes stehen in einer Reihe am Nürburgring

Die Ausstattung des R Raymon Fullray e-Nine

Als wendiger Allrounder ist das Fullray e-Nine ein treuer Begleiter für alle Trail-Enthusiasten. Der Federweg von 140 mm konnte auf jeden Fall Eindruck schinden und wurde unserem Tagesabenteuer mehr als gerecht. Das Fahrwerk mit Federelementen von RockShox Recon RL und den RockShox Deluxe Elementen hinten funktionierte ausgezeichnet. Vor allem die Laufruhe konnte mich auf der Strecke überzeugen, sowie die wirklich leichte Bedienbarkeit der 12 Gänge der SRAM SX Eagle Schaltung. Ein großes Plus für mich: Während ich pedalierte, konnte ich ohne merklichen Abbruch fortlaufend schalten.

Auch der verbaute und leistungsstarke Yamaha PW-ST Motor mit 500 Wh konnte bei der Fahrt rund um den Ring locker mit allen anderen Bikes mithalten. Für eine Tagestour wie unsere also wie geschaffen. In Sachen Leistung und Fahrkomfort  kann der Antrieb auch mit der Marktspitze konkurrieren. Als Multi-Sport-Antrieb ist der Motor vor allem für die Ansprüche von e-Mountainbikes konzipiert worden. Natürlich habe ich auch gleich den neuen Automatic Support Mode ausprobieren müssen. Zu verlockend  war es, das Denken für kurze Zeit mal komplett dem Bike überlassen zu können, um sich selbst aufs Schalten und Bremsen fokussieren zu können.

Yamaha PW ST Motor am R Raymon e-MTB

Das Rad wirkt insgesamt sehr lang und hat einen wirklich guten Geradeauslauf. Insbesondere die 29 Zoll Bereifung steuert einiges dazu bei. Der Namensteil “E-Nine” zeichnet alle Bikes der Reihe mit 29er Bereifung aus, wohingegen beim “E-Seven” stets mit einer Reifengröße von 27,5+” gerechnet werden kann.

Die SRAM SX Eagle Schaltung funktioniert auf Kommando, was wir bereits von anderen Bikes dieser Reihe kennen. Auch die Tektro Bremsen mit ihren großen Bremsscheiben machen einen guten Job und bringen das Bike bei jedem Untergrund sicher zum Stehen. Insgesamt haben wir es also mit wirklich hochwertigen Komponenten für diese Preisklasse zu tun.

Für wen eignet sich das R Raymon Fullray e-Nine?

Nach unserer Probefahrt würde ich das Bike vor allem einem Anfänger oder Wandermontainbiker absolut empfehlen, denn auf etwas steileren Strecken erhält man vom Motor gekonnt Unterstützung. Es ist vorstellbar, dass vor allem e-MTB Einsteiger direkt Vertrauen zu dem R Raymon aufbauen können, denn mit diesem Bike können sie (dank des Yamaha Motors) definitiv mit den Profis mithalten.

Der Trail-Junkie sollte hingegen in der Klasse ab ca. 4.500 € suchen. Bei einer Testfahrt auf den Ruhrgebietstrails in Herdecke könnt ihr euch ganz einfach selbst davon überzeugen, ob das e-MTB für euch geeignet ist und euren Wünschen an ein e-Mountainbike gerecht wird. Bedenkt bei eurer Suche jedoch: Haltet die Augen offen und probiert verschiedene Sachen aus, denn dabei kann man wahre Überraschungen erleben.

Das R Raymon Fullray e-Nine zwischen zwei Wänden

Mein Rat – Mein Fazit

Ganz wichtig: Zerlegt die Räder gedanklich vorher in all ihre Details und betrachtet euer eigenes Können sowie den vorhergesehenen Einsatzzweck. Anschließend könnt ihr das Bike dann noch besser als “Gesamtkunstwerk” betrachten. Manchmal werdet ihr nach einer Testfahrt auch erkennen, dass das im Vorfeld mühsam angesammelte Wissen über das perfekte Bike komplett über den Haufen geschmissen werden muss. Vielleicht weil der Shimano Motor doch die gewünschte Power hat, das Suntour Fahrwerk für einen persönlich einfacher einzustellen ist als die Fox Federelemente der Premium Klasse. Oder auch, weil du auf Enduros den besseren Sitz hast – denn dann sind die 180 mm Federweg auf einmal egal.

Auf jeden Fall hat jeder unserer Mitarbeiter bei der Tour seinen ganz persönlichen Liebling gefunden und die Erkenntnis gewonnen, dass keines der getesteten Bikes schlecht ist. Im Gegenteil: Von vielen Modellen kann man sogar überrascht werden, wenn man offen für Neues ist und einfach mal Dinge ausprobiert, die laut Papier nichts für einen sind. Gerade in dieser Zeit kann Flexibilität zu ganz neuen schätzen führen!

Das Video zur Testfahrt am Nürburgring

Testfahrer André mit R Raymon e-MTB vor dem Nürburgring
Mit Klick auf das Bild zum Video gelangen!