Das Specialized Turbo Levo Comp im Test

Der ultimative Biketest am Hohen Peissenberg

Aller guten Dinge sind drei? Nicht bei Specialized! Mehr Leistungsinput, höhere Reach-Werte, gänzlich überarbeiteter Motor, mehr Sicherheit im Sattel,… – die e-MTBs der Turbo Levo Reihe wurden für die Saison 2020 gänzlich überarbeitet und brillieren mit einer langen Liste an Verbesserungen. Testfahrer Alex aus Fuchstal schwang sich auf den Sattel des Specialized Turbo Levo Comp und setzte das Bike auf den Prüfstand. Was der e-MTB Fan aus dem Süden herausgefunden hat, lest ihr in seinem Testbericht.

Inhaltsverzeichnis

Voraussichtliche Lesedauer: 7 Minuten

Viele e-MTB Wege führen zum Ziel

Das Specialized Bike wurde mir freundlicherweise von der e-motion e-Bike Welt in Fuchstal zur Verfügung gestellt. Ich bin das Levo Comp auf allen möglichen Trails rund um den Hohen Peißenberg gefahren. Zwei Tage lang habe ich es über allerlei Formen von Untergründen gejagt. Von wurzligem, laubigem oder lehmig-erdigem Boden bis hin zu Wiesen und Schotter. 

Die unbefestigten Wege beliefen sich jedoch hauptsächlich auf kleine eingefahrene Lines im Wald und Hometrails mit Anlegern und Sprüngen. Kurz gefasst: Ich habe mich einfachen sowie schweren Trails gewidmet, um das Bike auf Herz und Nieren zu testen.

e-MTB oder doch ein Moutainbike?

Das Bike schlägt sich für ein normales e-MTB sehr gut: Weder beim Abfahren noch bei der Optik ist das Aussehen für Laien von einem normalen Rad zu unterscheiden. Auch der neue Specialized 2.1 Motor scheint wie eine unsichtbare und fast geräuschlose Kraft zu sein, denn im Vergleich zu anderen Bikes ist er sehr leise und bietet eine natürliche aber starke Unterstützung

Das harmonische Unterstützungsverhalten kommt vor allem dadurch zustande, dass die Motorensoftware mit zunehmendem Druck auf die Pedale reagiert und den Support einfach an das Fahrverhalten anpasst.

Dass es sich um ein motorisiertes Exemplar eines Mountainbikes handelt, macht sich daher erst beim Schwung auf den Sattel bemerkbar. Specialized Ziel ist somit erreicht, denn bei Design und Fahrverhalten hat sich der Hersteller bei den Turbo Levo Modellen am Stumpjumper Trailbike orientiert, einem agilen Mountainbike ohne Motorisierung.

Fan des Fahrwerks?

Bei meinen Testfahrten bin ich das Bike mit dem 700er Akku gefahren. Der Motor erwies sich in der Praxis als sehr angenehm, da man durch die drei verschiedenen Unterstützungsstufen gut wählen konnte, wie viel Support man nun wirklich benötigt.

Verbaut ist weiterhin eine Rockshox Lyrik Gabel und ein RockShox Deluxe Select+ Dämpfer. Gerade als Luftfahrwerk hat es besondere  Vorzüge, denn es fängt Schläge flexibel ab und wiegt sich daher auch auf rauem Untergrund in sicheren Bahnen.

Ein Blick auf die Ausstattung

An den Füßen trug das Testbike Butcher Bereifung mit 29 Zoll. In ihrer vollen Pracht erwiesen sie sich als völlig ausreichend, wenn es um normale Trails und Feldwege geht.

Der Blick auf die Bremsen verrät: Standardmäßig ist eine SRAM Guide 4-Kolben Bremse verbaut.

Diese ist zwar gut, jedoch noch nicht das „Highend-Modell“ unter den Bremsen. Nicht, dass wir uns falsch verstehen:  Die SRAM Guide sind absolut zuverlässige Verzögerer und für den Einsatzzweck des Levos absolut angemessen. Wer bei seinen ersten Fahrten aber einen definierten Bremspunkt vermisst, sollte gerade dieses Bremsenmodell ordentlich einbremsen – dann läuft es auch!

Bei der Schaltung handelt es sich um eine SRAM GX Kettenschaltung. An ihr gibt es nichts auszusetzen, denn sie schaltet durchweg sauber und ohne Schwierigkeiten.

Eine Geometrie, wie man sie sich wünscht

Die Geometrie des Bikes  passt sehr gut zu seinem Einsatzzweck. Egal welchen Strecken man sich widmet, man fühlt sich sowohl auf geraden Passagen wohl und sitzt bergauf wie auch bergab fest im Sattel.

Das Bike lässt sich gut steuern und selbst die ein oder andere Spielerei ist bergab schon mal möglich. Durch die 29 Zoll Laufräder rollt es sich auch auf wurzligen Passagen gut und auf der Straße ohnehin.

Somit lässt sich festhalten, dass wir es beim Specialized Turbo Levo Comp mit einer perfekten Mischung aus Performance und Komfort zu tun haben.

Der Spaßfaktor on Tour

Im Test hat sich herausgestillt, dass das Bike vor allem Uphill sehr viel Spaß bereitet, da man durch den Motor auf höchster Stufe sehr viel Schub erhält. Man kommt fast alle Steigungen hinauf und es macht auch im Gelände viel Spaß. Will man sich hingegen auf der Straße anstrengen, kann man auch das gut mit den drei Einstellungen regulieren.

Und wie macht sich das Bike Downhill? Es ist sehr cool bergab zu fahren – vor allem auf flowigen Trails fühlt sich das Levo wohl, weil es durch die meisterhaft entwickelte Geometrie schnell auf Aktionen des Fahrers reagiert. Es ist leicht zu steuern und klebt auch in Anliegerkurven fest am Boden. In engen Kurven ist das Levo so wendig, als würde es auf 27,5″ Laufrädern rollen.Trotz des normalen Gewichts eines e-Bikes, erweist es sich als sehr verspielter Fahrkollege. So ist es eine riesen Gaudi, das Levo bergab zu bewegen. Das Bike wurde definitiv für diesen Zweck gebaut!

Zum Fahren auf der Straße kann ich nicht allzu viel sagen, da ich es dort weniger erprobt habe. Die Kilometer haben mir jedoch gut gefallen und auch der Komfort war auf jeden Fall vorhanden.

Die Bilderreihe unseres Testers