Trail-Knigge: Wie verhalte ich mich auf dem Trail?

Vor allem in der heutigen Zeit kreucht und fleucht es auf Waldwegen nicht nur. Vielmehr wird gewandert, gejoggt und geradelt was das Zeug hält. Bei etwa jedem vierten e-Bike, das in 2019 gekauft wurde, handelte es sich laut Zweirad-Industrie-Verband um ein e-Mountainbike. Die Konsequenz? Je mehr Leute die sportlichen Bikes für sich entdecken, desto voller wird es auch in den Wäldern. Klar, denn jeder will ein Stück des schmackhaften Kuchens abbekommen. Damit die vielen Köche jedoch nicht den Brei verderben, gibt es einige Regeln, damit alle Waldbesucher und Waldbewohner harmonisch koexistieren können.

Zwei e-MTB Fahrer im Wald auf Specialized Levo SL Bikes

Inhaltsverzeichnis

5 Tipps zum e-Mountainbiken im Wald

Komplett naturbelassene Trails im Wald ziehen e-Mountainbiker magisch an! Hat man das Dreamteam einmal zusammengeführt, so lässt es sich nur schwer wieder voneinander trennen. Ob knifflige Wurzelpassagen, schlammige Wege oder weitere herausfordernde Hindernisse: Die Natur gibt doch die besten Abenteuer vor. Doch mit der Erfindung des e-Mountainbikes trauen sich nicht mehr nur die erfahrenen, sehr sportlich ambitionierten Fahrer auf die Trails. Auch viele Alltagsfahrer, Pendler oder MTB-Neulinge entdecken die vielen Vorteile eines e-Mountainbikes und wagen sich auf spannende Touren – volle Fahrt voraus!

So gerne man die tollsten Routen ganz für sich allein hätte – auch andere Personen haben die Vorzüge eines Waldausflugs für sich entdeckt und genießen nicht selten die Ruhe. Wir verraten dir, worauf du bei deiner nächsten Tour achten solltest, um den waldigen Frieden und deine Mitmenschen nicht zu stören.

Vorsicht auf nicht ausgewiesenen Strecken

Leider ist die Beschilderung von e-MTB geeigneten Strecken auch heutzutage meist eher spärlich vorhanden. Brutstätten und Schutzgebiete können dadurch schlichtweg übersehen werden und der Mountainbiker schreckt unwissentlich Tiere auf. Bis in deiner Region ein gut gekennzeichnetes Streckennetz ausgebaut ist, empfehlen wir, Wege möglichst genau zu inspizieren und nicht querfeldein zu fahren. Du hast direkt eine Strecke im Kopf, die dringend gekennzeichnet werden sollte? Um die Beschilderungen voranzutreiben, gibt es bereits einige (Online-)Petitionen. Vielleicht ist deine Lieblingsroute ja auch dabei. 

e-MTB Fahrer auf dem Focus Jam² 7

Gegenseitige Rücksichtnahme

Rücksichtnahme ist das A und O. Nicht nur Tiere und Pflanzen feuern uns auf den Trails lieber aus sicherer Entfernung an. Auch Wanderer haben häufig großen Respekt vor höheren Geschwindigkeiten. Durch fehlende Kennzeichnungen können sich hinter der schlecht einsehbaren Kurve auch gerne einmal Menschen verbergen, die man vorher einfach nicht sehen konnte. Obwohl die heutigen e-MTBs selbstverständlich mit absolut leistungsstarken Bremsen ausgestattet sind, sollten derartige Gefahrensituationen besser vermieden werden. Darum raten wir bei nicht einsehbaren Streckenabschnitten dazu, die Geschwindigkeit zu drosseln und sich durch Klingeln mit Trailbells oder anderen Lauten bemerkbar zu machen. Sharing is caring! Konkurrierst du auf engen Wegen mit Wanderern oder Fußgängern, gilt es, den Schwächeren passieren zu lassen. Besonders stark frequentierte Strecken solltest du zum Wohle aller hingegen eher meiden.

e-Bike Fahrer auf Trance X e-MTB von Giant

Generell solltest du darauf Acht geben, dich und dein Können nicht zu überschätzen und immer nur so schnell zu fahren, wie du dein Bike unter Kontrolle hast. Du bist erst seit kurzer Zeit auf dem e-MTB unterwegs und deine Fahrtechnik ist vielleicht noch nicht ganz ausgreift? Dann sieh besser von Wheelies, Inverts und anderen Tricks ab und verfalle in keinen Geschwindigkeitsrausch. Bis dahin kannst du dir auch einfach unsere Tipps und Tricks rund ums Thema “Fahrtechnik auf dem e-Mountainbike” ansehen und fleißig üben.

Gut zu wissen Kachel - Trailbells
Trailbell am Focus e-Mountainbike

Gut vorbereitet in die Tour starten

Eine gute Vorbereitung gehört zu jedem ereignisreichem e-MTB Ride dazu. Wohin fahre ich? Wie sind die dortigen Trail-Gegebenheiten? Wie wird das Wetter? Wer wird mich begleiten? Je weniger Stress du unterwegs hast, desto zackiger kannst du deine Tour bewerkstelligen und fällst niemandem zur Last. “Im Flow bleiben” lautet hier die Devise, denn hast du gute Vorarbeit geleistet, kannst du deinen Fokus vollkommen auf dich, dein Bike und die Umgebung richten. 

Bei der Organisation deiner nächsten Tour solltest du darauf achten, deinen e-Mountainbike Akku ausreichend zu laden und einen passenden Helm zu tragen. Auf diese Weise vermeidest du unnötiges Liegenbleiben inmitten des Waldes oder gefährliche Verletzungen deines Kopfes. Sollte es dennoch zu kleineren Pannen unterwegs kommen, bist du für Reparaturen deines e-Mountainbikes mit einem passenden Repair-Kit bestens gerüstet. Je nach Biketyp, Platz und Länge deiner Tour kannst du deine Packliste beispielsweise um folgende Gadgets ergänzen: 

 

Ordnungsgemäße Müllentsorgung

So banal der nächste Tipp auch klingen mag: Noch immer werfen viel zu viele Menschen ihren Müll achtlos in die Natur, statt ihn in den dafür vorgesehenen Mülleimern zu entsorgen. Das gilt nicht nur für Plastik und Restmüll. Auch Bioabfälle sollten besser nicht in der Natur landen, denn zum einen können natürliche Abfälle Pflanzen zerquetschen oder ihnen das Licht rauben und zum anderen werden Wälder durch die Ablagerungen überdüngt. Ein Wald ist ein empfindliches Biotop, was durch diese Abfälle zerstört werden kann.

Zudem ist die beliebige Entsorgung von Müll illegal und kann mit Geldstrafen von bis zu 100.000 € geahndet werden. Und mal ehrlich: Von dem Geld würden wir uns doch lieber ein schönes, neues e-MTB kaufen, oder? Solltest du also bei deiner nächsten Tour durch den Wald jemanden dabei erwischen, wie er seinen Müll achtlos wegwirft, kannst du ihn noch einmal freundlich an diese horrenden Strafen zu erinnern.

Focus e-MTB am See in den Bergen und einem Mülleimer

Der Austausch mit anderen e-MTB Fahrern

Zusammen ist man weniger allein. Das trifft natürlich auch aufs e-Mountainbiken zu. Im Zusammenschluss mit anderen e-MTB Liebhabern können wir viel erreichen und die vorherrschenden Vorurteile abflauen lassen. Die Kampagne #LoveTrailsRespectRules setzt sich beispielsweise für einen respektvollen Umgang auf den Trails ein und sichert damit die Zukunft des Mountainbike-Sports. 

Solltest du unterwegs jemandem begegnen, der Hilfe braucht, dann biete gerne deine Unterstützung an – egal, ob e-MTB, MTB, Wanderer oder Jogger. Es gilt also, sich untereinander auszutauschen, Respekt zu zeigen, Tipps für ein friedliches Miteinander weiterzugeben und unsere Mitmenschen wie die Natur wertzuschätzen. 

Do's & dont's : Wie verhalte ich mich auf dem e-MTB im Wald?